Die Crux mit dem Innenraum

Die Crux mit dem Innenraum

Bald ist ja IAA, und dieses mal werde ich wie immer ein besonderes Augenmerk auf die Fahrerperspektive in den Autos werfen. Neben dem Design außen ist das für mich das wichtigste an einem Auto, schließlich schaue ich IMMER wenn ich das Auto fahre von innen auf Instrumente, Anzeigen und Co. Dennoch versauen es sich viele Hersteller hier schon von Anfang an.

Fehler Nummer 1: Der Tacho

Schon am Tacho beginnt der Untergang. Die einen versuchen mit vielen vielen Mittelchen das Auto sportlich hinzubiegen, siehe Renault Megane R.S. Ich mein geht es noch unaufgeräumter, bunter und chaotischer? Links ein gelber (sportlicher) Drehzahlmesser, der zu allem Überfluss auch noch an der Drehzahlgrenze anfängt zu piepen. In der Mitte ein normaler Tacho, verziert mit einem Renault Sport Schriftzug und allerlei lustigen in der Tachoscheibe integrierten Lämpchen. Und rechts dann das Digitaldisplay, in Verbindung mit einer winzigen Analogen Tankanzeige, natürlich nicht in Gelb, wäre ja zu symetrisch. Alles in allem eine echte Augenweide.

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Schaut man auf die Deutsche Konkurenz (Oder Referenz?) Sieht man folgendes Bild. Einfarbig, sachlich, aber dennoch schick. Ein großes Multifunktionsdisplay in der Mitte, je ein Analoges Instrument rechts und links, darin integriert Tankanzeige und Wassertemperatur (zu klein für ein analoges Instrument, zumindest meiner Meinung nach). Einen kleinen Kritikpunkt hab ich dennoch. Wer braucht eigentlich den aktuellen Radiosender IM Tacho?! Völlig sinnfrei meiner Meinung nach. Insgesamt ist der VW Tacho gut, aber geht es noch besser? Und vielleicht ein wenig individueller?

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Ja das geht, und das zeigt Volvo im neuen S60/V60. Zwei einfache Rundinstrumente in deren Mitte je ein digitales Display liegen, alle Warnleuchten außerhalb der Instrumente, dort wo man sie erwartet. Der R-Design hat übrigens dazu einen blau eloxierten Tachohintergrund, wäre mein Favorit.

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Fehler Nummer 2: Die Bedienelemente

Hier möchte ich als schlechtes Beispiel den neuen Ford Focus ST anführen. Ich habe bis jetzt selten so ein zerklüftetes und hässliches Cockpit gesehen. Schiefe Lüftergitter wohin man blickt, 3-4 verschiedene Displays, Tasten am Lenkrad für die man eine 10 Seitige Bedienungsanleitung auswendig lernen muss und ein zentraler Bedienknopf der besser zu einer billigen Plastik-China-Stereoanlage mit 1000W Monster-Bass-System passt als zu einem Auto. Zu allem Übel gibt es auch in der Mittelkonsole am Radio und der Klimakonsole (welche natürlich wie so oft viel zu tief sitzt) so viele Tasten das man da gerne mal den Überblick verliert.

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Schauen wir doch mal was da im Gegensatz die immer gelobte VW Fraktion auf Lager hat, hier im Golf 6 GTI. VW ist bekannt für seine gut strukturierten und übersichtlichen Cockpits. Das sieht man auch am 6er GTI. Ein großes Multifunktionsdisplay in der Mitte, ein paar Tasten und Drehregler darum, fertig ist die perfekte Radiosteuerung. Darunter, aber immernoch hoch genug, das Klimabedienteil. Die Lüftungsgutter sind symetrisch und passen zum Rest, und auch am Lenkrad hat man zwar ein paar Tasten, aber lange nicht so viele wie am Focus.

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Und zu guter Letzt noch einen schwedischen Minimalisten, den schon oben erwähnten Volvo V60. Schickes Lenkrad, ein großes Multifunktionsdisplay, keine Spielereien. So stell ich mir einen guten „Arbeitsplatz“ vor.

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Für Interessierte: Ich werde von jedem Auto in dem ich sitze mal so ein „Cockpitbild“ machen, mal sehen was dabei rum kommt.

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